Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

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New Year’s Eve

double-island
Tag 17, Donnerstag, 31. Dezember
North Shore, Double Island Point, Rainbow Beach

Ich hab eingentlich erst gestern beim Blogschreiben gemerkt, dass der erste Drittel meiner Ferien schon rum ist und ich die Fuscos bald wieder verlassen muss. Schade, aber noch isses ja nicht so weit. Ein ziemlich spezieller Jahresabschluss steht noch bevor ;-)

Die Jungs gehen mal wieder auf Reise. Anfangs wollten auch noch die Girls mit, aber Anna hat irgend einen Käfer erwischt und ist gar nicht fit und auch Sonja kränkelt bisschen. So packen Fusco, Karl, Thomas und ich den Jeep mit allem was für so ein Reisli nötig ist: Fishing Gear! Mehr braucht ein Mann hier in Queensland nicht zum überleben (oder doch? maybe Benzin, Fährfahrpläne, Tidemaps? ;-) Kurz nach 10 gehts los Richtung North Shore. Ziel heute: Die Rainbow Beach. War zwar schon öfter geplant, heute wollten wirs aber auch mal erreichen. Also direkt zur bekanten Fähre, vorher noch ein kurzer Stop beim Fishing Store. Bites kaufen und das Equipment updaten, bei Woollis noch schnell ein Poulet zum mitnehmen… (umpf… schon wieder), lecker 1$ Toastbrot, Chips und Crackers greifen und weida! Den Weg zur Fähre kennen wir inzwischen, der zur Beach auch. Die letzte High Tide war wirklich high. Der ganze Strand war überflutet und der Sand bis zu den Büschen schön kompakt und gepresst. Der Verkehr erheblich. Der befahrbahre Küstenstreifen ist 40 km lang und der Campground lockt hunderte von Aussies an. Trotzdem ist man an der Beach allein. Wir fahren gut 10 km Richtung Norden und legen mal einen ersten Fishing Stopp ein. Heute ist Karliboy der Lucky Catcher, Dundee zieht mit und Pierre erscheint diesmal nicht mal in der Statistik. Aber egal, wir ziehen einen schönen Whitning und 6 Dartfische aus dem Wasser. Die gekauften Strandwürmer erweisen sich bei meinen Freunden als der absolute Renner. Dass mir nach einem Weilchen etwas langweilig wird, muss ich wohl nicht explizit erwähnen, aber das ist Teil dieses Hobbys.

cooloola-beach

Gegen halb Vier entscheiden wir dann, den Spot doch noch zu verlassen. Ich bin froh, nicht dass es mir wirklich langweilig geworden wäre, denn am Schluss machten wir uns noch auf, ein paar Sandwürmer zu jagen, nur waren wir für die flinken Kerlchen zu langsam, aber diese Geschichte hab ich ja vor 5 Jahren schon erzählt. Zusammengepackt ist dann hurtig, mit dem offenen Jeep kann man die Fischerruten ja einfach ins Auto schmeissen. Karl und Thomas geniessen die Fahrt im Stehen und lassen sich den Wind um die Ohren wehen. Wir fahren ca. eine dreiviertel Stunde bis wir den nördlichsten Punkt der Beach erreichen. Vorbei am längesten Campingspot den ich je gesehen habe. Das Gelände zieht sich über ca. 15 km. Die Nordspitze entpuppt sich dann als ein richtiges Bijou. Ein kleiner Leuchtturm auf der Anhöhe lockt mich zu einem kleinen Spaziergang. Zudem gibts dort oben noch einen Cache zu holen, aber der ist in diesem Moment wirklich zweitranging. Erci schliesst sich mir an und wir folgen dem markierten Spazierwegen durch trockenes Geschüsch. Eine Rieseneidechse quert unseren Weg. Sie ist zum Glück weit genug weg, sodass sich der Adrenalinschub in Grenzen hält. Nach ein paar Minuten setzt dann doch noch der tägliche Regenschauer ein, weil – ein Tag ohne geht ja nicht! Wirklich nervös macht mich dabei nicht, dass ich nass werde, sondern dass ich die Kamera in der Hand nicht wirklich vor dem Wasser schützen kann. Umkehren mögen wir aber auch nicht mehr, da wir das Ziel schon fast vor Augen haben. Oben angekommen bietet sich uns eine tolle Rundumsicht, allerdings ist alles ziemlich verhangen und grau, der Regen ist aber nett und legt während wir uns umschauen ein kurzes Päuschen ein. Nachdem wir uns beide umgeschaut haben gehts wieder hinunter zur Beach. Von weitem sieht man Karl schon mit seiner Rute in der Brandung stehen. Thomas grübelt irgenwo an einem Felsen im Sand herum. Die Landschaft hier oben ist wirklich phantastisch. Der Regen setzt wieder ein und wir geben, als es wirklich. Geplant war eignetlich, über die Rainbow Beach zurück zu fahren, aber die High Tide ist schon so hoch, dass dort ein durchkommen nicht mehr möglich ist. Also wieder zurück durch das kurze Waldstück, dass die Cooloola Beach mit der Rainbow Beach verbindet und die 40 km runter bis zur Fähre. Mir ist nicht immer ganz wohl dabei, aber die Flut steigt nicht mehr ganz so hoch wie am morgen und wir schaffen die ganze Strecke in einer Stunde. Zusätzlichen Thrill erzeugt noch das Aufleuchten der Benzinlampe und die plötzliche Frage, wann denn die letzte Fähre fährt. Wär eigentlich nicht so wild, müsste ich morgen nicht um halb Sieben auf dem Flughafen sein. Aber auch diese Hürde nehmen wir und kommen ohne im Sand oder in der Flut stecken geblieben zu sein wieder auf dem Festland an.

lighthouse-double-island-point

Um acht dann in Noosa Heads noch schnell im Woolworth Abendessen kaufen. Irgendwie schon strange am Silvesterabend mit feuchten Badehosen und sandigen Füssen im Supermarkt shoppen zu gehen. Punkt 9 biegen wir dann in die 60 Flaxton Mill Road ein und im selben Freizeitdress, immer noch feucht, immer noch sandig, mach ich mich daran ein Ratatouille zu kochen. Neben mir nimmt Karl die gefangenen Fische aus und fileteiert sie weltmeisterlich. Erci bereitet sie dann zu und um halb Elf gibts Essen. Die Kids haben sich schon verzogen, Sonja fühlt sich nicht wohl und so wird aus dem grossen Family Silvester Schmaus ne 3er Herrenrunde. Der Wein reicht grade noch für ein knapp halbvolles Glas, was uns aber ziemlich schnuppe ist, denn erstens brechen alle vor Müdigkeit fast zusammen und zweitens muss ich ja morgen um 4.15 Uhr wieder aufstehen. Wir quälen uns dann doch noch bis Mitternacht durch, genehmigen uns einen lecker Bundaberg Rum (arghhh…) und beginnen dann um 10 vor Zwölf mit der Küchenarbeit. Silvester flutscht an uns vorbei, aber um 10 nach knuddeln wir Drei uns doch noch schnell und dann wusch, ins Bett. Ahem, die andern, ich muss ja noch meinen Koffer packen was mir nochaml ne Dreiviertel Stunde Schlaf raubt. Kurz vor Eins plumps ich wie ein toter Fisch zum letzten mal hier oben in Flaxton in mein Körbchen. Merci vielmal Dominique, dass du mir in der Zeit dein Zuhause überlassen hast :-) Und ein riesen Dankeschön der ganzen Fusco Crowd, dass ihr mich so herzlich bei euch aufgenommen habt.