Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Previous post: «
Next post: »

F.I.G.C. ….

… auch wenn Ihr in nicht erwarteter und dafür umso freudiger Ungeduld gerade versucht, obiges Kürzel in ein TGIF umzuformulieren, fühl ich mich zwar geehrt, muss Euch aber enttäuschend vor den Kopf stossen, denn selbiges bedeutet übersetzt:

Federazione Italiana Giuoco Calcio und steht – für alle, die der weltmeisterlichen Sprache (noch) nicht mächtig sind – für den am 16. März 1898 in Turin gegründeten italienischen Fußballdachverband.

Ihr habt natürlich scharfsinnigerweise richtig geraten, mein heutiges TGIF widme ich bleiernen Herzens und klammer Finger aber nichtdestotrotziger den Blauen. Neeeeiiiiiin, nicht einfach LES BLEUS, denn das wären ja dann unsere westlichen voisins, sondern den HIMMELBLAUEN, unseren südlichen vicini, den AZZURRI.

Andiamo (ojeoje…)

Die Azzurri sind – wer wüsste das nicht – die modisch allzeit topgestylten, in der Regel langmähnigen Spieler der Italienischen Nationalmannschaft. Sinnigerweise haben sie zu Ehren der WM 2006 die zu erwartenden Schweissflecken gleich ins Design ihrer Trikots miteingearbeitet. Dies musste ich einfach einmal loswerden.
Ihr Name kommt – bis dahin vorerst nachvollziehbar – vom lateinischen Wort „azzurum“, also Blau. Weil nämlich – muss man es noch erwähnen? – dies die Farbe der Trikots ist, in denen die Italiener auflaufen.

Bliebe nur noch zu klären, warum sie das tun. Laufen sie nun bläulings wegen ihres Rufnamens oder haben sie eben diesen aufgrund des blauen Stöffchens? Was war zuerst da: das Huhn oder sein Ei? Ich habe für Euch einmal mehr versucht, diese nicht unbedeutende Frage Europäischer Weltgeschichte zu klären:

Auf der Nationalflagge des Landes Italien finden sich Weiß und Grün und Rot und – das war’s. Diese Trikolore hat eine lange Geschichte; sie war schon in Gebrauch, während Napoleon König von Italien war (1804 bis 1814), und dann wieder, als das Haus Savoyen 1861 das Land einigte und begann, die Staatsoberhäupter zu stellen. Dieses adelige Herrschergeschlecht des Königreichs Piemont-Sardinien hatte noch seine eigene Nationalfarbe: eben das heute berühmte Blau. Da haben wir’s!

Mit Gründung der Republik 1946 mussten die Savoyen schon wieder abdanken. Der letzte König Italiens, Umberto II. und seine Familie mussten das Land verlassen und lebten fortan im Genfer Exil. Alle männlichen Nachkommen der Savoyer wurden mit einem Einreiseverbot belegt, welches, wir erinnern uns, schließlich durch eine Verfassungsänderung vom 23. Oktober 2002 aufgehoben wurde, nachdem Emanuele Filiberto und sein Vater auf alle Thronansprüche verzichtet und sich zur Republik bekannt hatten. Es hat lange gedauert…

Aber was uns hier eigentlich interessiert: Für einen Club von Blaublütern, der noch nicht einmal hundert Jahre an der Macht war, haben sie ein erstaunlich dauerhaftes Erbe hinterlassen – denn die Azzurri waren, sind und bleiben die Azzurri.

Und warum auch nicht? Die Kicker von Juventus sind ja auch die „Bianconeri“, die Schwarz-Weißen. Das sind sie aber bloß, weil der Klub 1903 eine falsche Lieferung von Hemden aus England bekam. Eigentlich hatte er nämlich Trikots in seiner ursprünglichen Vereinsfarbe bestellt – Rosa. Ja Gottseidank gehen Lieferungen ab und zu fehl!!!!

Nachdem dies nun geklärt ist, möchte ich es tunlichst vermeiden, auf die tragischen, dramatischen, und nicht zuletzt defensiven Momente in der WM-Geschichte der Squadra Azzurra näher einzugehen, Ihr habt ja alle brav die Zeitungen gelesen.

Einen hab ich aber noch und der ist nicht gänzlich undelikat. Horcht selbst:

2002 wurde David Trezeguet (IHR ERINNERT EUCH????!!!!!!!) Fussballer des Jahres in Italien.

2003 stand Trezeguet mit Juventus Turin im Finale der Champions League gegen den AC Mailand. Das Spiel in der Champions League gegen Arsenal London war sein 200. Einsatz für die bianconeri (die, wie wir nun wissen, eigentlich „rosi “ heissen müssten) .

Und 2006 ist er einer der Spieler einer italienischen Vereinsmannschaft, die maßgeblichen Anteil am Erfolg des Weltmeisters Italien hatten.

DAS MUSS UNS DOCH ZU DENKEN GEBEN!!!!!!!

Nun kann ich es mir abschliessend nicht gänzlich verkneifen, den Anhängern der anderen „Blauen“ in kürzester Form wiederzugeben, weshalb die denn eigentlich LES BLEUS sind, nämlich *tröööööt*: Weil sie blaue Leibchen tragen! Das wäre ein kurzes TGIF geworden….

Beihängend habe ich mir doch noch 10 Gründe aus den Fingern genuckelt und verillustriert, weshalb man die Azzurri irgendwie einfach mögen sollte.