Liebe Fangemeinde!

Nachdem Ihr nachgewiesenermassen eine Durststrecke von exakt SECHS Wochen hoffentlich heil, wenn auch anzunehmenderweise von geistiger Verkümmerung geprägt, durchlebt habt und meine Wenigkeit letzten Freitag böse von einem Fan-Mitglied bezüglich heiss ersehntem und doch ausgebliebenem TGIF gerügt wurde *lufthol*, versuche ich nun, Euch sanft aber mit Nachdruck wieder an die allwöchentliche Nachhilfe- und Weiterbildungsstunde, welche auch einmal in poetische Ausrutscher der Autorin münden kann, rückzugewöhnen.

Da ich mein immer noch von afrikanischer Sonne und Luftfeuchtigkeit zerdünstetes Gehirn etwas abkühlen muss, fiel mir auch das heutige Thema vergleichsweise leicht, denn seit gestern sind wir nicht nur mittendrin, sondern auch vorne mit dabei:

Bei Olympia!!!!

(und wer gestern gegen Mitternacht bei der Siegerehrung unseres Eis-Flohs nicht Tränen in den Augenwinkeln hatte, ist auf dem besten Weg zur emotionalen Gefriertruhe…)

Schweifen wir erst einmal wie gewohnt einige Lenze zurück und graben uns kopfvoran in die Antike:

Als Olympiade wurde im antiken Griechenland ein vierjähriger Zeitraum bezeichnet (ahaaa….!), der mit den Olympischen Spielen begann und an dessen Ende sich die nächsten Spiele anschlossen (damit wäre auch das Symbol des Kreises erklärt). Die erste Olympiade bezeichnet demnach die vier Jahre ab 776 v.Chr., da in diesem Jahr die ersten Spiele stattfanden, welche „nur“ bis 393 n.Chr. andauerten. Die Ausdauer der antiken Griechen ist somit im nachhinein noch anzuzweifeln.
Der Begriff der Olympiade wird seit 1896, seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, wieder für diesen Zeitraum geprägt.

Die Bezeichnung wird auch für internationale Schülerwettbewerbe wie die Internationale Mathematik-Olympiade, die Internationale Informatik-Olympiade, die Internationale Biologie-Olympiade, die Internationale Chemie-Olympiade oder die Internationale Physik-Olympiade benutzt bzw. missbraucht. Davon hört und sieht man aber weniger. Die Spannung bei einer Live-Übertragung bei einer Mathe-Olympiade wäre auch kaum auszuhalten.

Darüberhinaus gab es in der DDR auch eine sogenannte Russisch-Olympiade, an der übrigens auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erfolgreich teilnahm. (Infos die die Welt nicht braucht… und wie wird „erfolgreich“ in casu wohl definiert?)

Die Olympischen Spiele der Antike waren ein bedeutendes Sportereignis und Teil der Panhellenischen Spiele. Sie fanden jeweils im Sommer auf dem heiligen Hain von Olympia in der Landschaft Elis auf der Halbinsel Peloponnes statt. Ich war übrigens im Jahre 1986 vor Ort – es liegen leider nur noch einzelne Steinbrocken in der Gegend herum, die von den ruhmreichen Taten zeugen.

Bei den eigentlichen Wettkämpfen (Agonen) waren als Zuschauer unverheiratete Frauen und freie Männer und als Wettkämpfer nur letztere zugelassen, die Vollbürger und ohne Blutschuld, von ehrlicher Geburt und keines Verbrechens schuldig waren. Aber verheiratete Frauen und Unfreie durften weder als Wettkämpfer noch als Zuschauer teilnehmen. Bei Missachtung dieses Verbots drohte die Todesstrafe. Mit Spiel hat dies nicht mehr viel gemeinsam, es haben folglich nicht nur die Römer gesponnen, sondern auch die Griechen.

Hier muss ich der Historik ein Ende setzen, denn was uns eigentlich interessiert, ist doch der Medaillenspiegel vom Februar 2006, welcher sich stolz und nach 36 von 84 Entscheidungen per heute wie folgt präsentiert:

Platz Land Gold Silber Bronze

1. USA 6 3 1
2. Deutschland 5 4 2
3. Russland 5 2 4
4. Österreich 3 2 1
5. Estland 3 0 0
6. Schweiz 2 2 1
7. Schweden 2 1 1
8. Italien 2 0 3
9. Frankreich 2 0 2
etc.etc.etc.
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22. Ukraine und Lettland 0 0 1

Jaja, wir haben schon 2 Güldene: Heute hat Tanja Frieden (Schweiz) einen Tag nach ihrem Freund Seth Wescott (USA) Gold im Boardercross (neu olympisch, das sind die Wahnsinnigen, die in einer Art Slalom-Halfpipe zu viert auf dem Schneebrett den Hang hinunterrasen) ergattert.

So Kinders, bevor ich hier noch zum Live-Reporter mutiere, bleibt mir nichts anderes mehr, als Euch ein verregnetes, tschuldigung, wollte sagen: gesegnetes Weekend zu wünschen und Euch mit ein paar besinnlichen Bildern aus dem letzten Jahr in den wohlverdienten Feierabend zu entlassen. Feiert schön!

Eure

ZanziBarbara Torinodiretto