Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Spurenleger auf dem Piz Cavradi

The Sky is the Limit

Für alle, die sich hier zu langweilen beginnen kann ich nur sagen: Der Winter ist ja bald vorbei und meine Schneeschuh- und Snowboardtouren-Berichte werden sicher bald weniger. Aber bis dahin gibts weiterhin kurze Geschichten über diese Weekends oder Touren und die Bilder dazu.

Das erste Tourenwochenende dieses Winters stand an. Ziel war die Maighelshütte und die Aussichten schienen gut. Dass es das perfekte Weekend werden würde, damit hatten wir nicht gerechnet. Samstag und Sonntag waren wir die erste Gruppe die die Spuren auf den Piz Cavradi und die Martschallücke legten. Michi hat diese Leistungen jedermann in der Hütte verbreitet ;-)

Die Bilder gibts wie immer auf meiner Flickr-Seite.

Das beschriftete Panorama von der Martschallücke gibts auf Alpen-Panoramen.

GPS-Tracks folgen…

Samstag Morgen starteten wir bei Regen Richtung Andermatt. Von dort weiter mit Bahn auf den Oberalppass und zu Fuss weiter in die Maighelshütte. Wir waren schon auf dem Oberalp über die Pulverschneemassen überrascht und beim ersten Queren einer Wiese steckten wir oft hüfttief im verblasenen pulvrig lockeren Weiss. Der Aufstieg zur Maighelshütte war aber schon gut gespurt und kostete uns nicht mehr so viel Kraft wie vor 2 Jahren, als wir hier unsere Tourenpremiere hatten. Nach kurzer Mittagspause in der Hütte machten wir uns noch auf zum Piz Cavradi, dem Hausberg auf dessen Ausläufer die Maighelshütte steht. Noch keine Spur war zu sehen und so bahnten wir uns den Weg selber zum Gipfel. Das Wetter wurde besser und besser und nur noch einzelne Nebelschwaden verdecken ab und an die Sonne. Oben gabs nur ne kurze Pause, weil ein eisiger Wind blies und uns uns natürlich die unverfahrenen Abhänge lockten. Grade als wir uns auf den Weg machten, kamen auch schon die nächsten Leute. Bis gegen Abend waren dann noch dutzende andere Ski- und Snowboarder auf dem Gipfel und unsere 3 frischen Spuren verloren sich in den vielen anderen.

Maighelshütte Panorama

Die Küche und der Service in der Maighelshütte waren einmal mehr phantastisch. Die Hütte war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die Prognosen fürs Wochenende waren wohl doch zu gut. Gestern las ich in der Zeitung, dass es für viele Skiorte in der Schweiz ein Rekord-Wochenende war.

Am Sonntag stand dann der Pazolastock auf dem Programm. Weil die Lawinenverhältnisse immer noch auf erheblich standen und extrem viel Triebschnee in den Hängen lag, behielten wir die Option offen, auf demselben Weg wieder herunterzufahren, wie wir gekommen waren, denn diese Seite des Pazolastockes war nicht so heikel, wie die Abfahrt nach Andermatt. Der Aufstieg führte uns über den Lai da Tuma, die Quelle des Rheins. Weiter an der Badushütte vorbei hoch zur Martschallücke. Dort oben blies wieder ein derart heftiger und eisiger Wind, dass wir unsere Mittagsrast wieder so kurz wie möglich hielten. Beim Fotografieren des Panos fielen mir fast die Finger ab. Eine Minute ohne Handschuhe, war fast der Tod. Da vor uns eine ca. 20-köpfige Gruppe die Abfahrt Richtung Andermatt machte, entschieden wir uns ebenfalls für die lange Abfahrtsroute. Nach gemeinsamer Einschätzung hielten wir das Risiko für vertretbar. Wir wurden mit phantastischen Tiefschneehängen belohnt und jauchzten uns durch die tiefen Pulverhänge Richtung Andermatt.

Maighels Sonnenaufgang

Den Tag schlossen wir dann bei frühlingshaften Temperaturen auf einer Sonnenterrasse auf dem Dorfplatz in Andermatt bei Bier und Schorle ab. Tja, was sag ich nun. Ich dachte dass für mich die Saison nun langsam gelaufen sei, aber nach diesem Weekend werd ich mich wohl doch nochmal auf eine oder zwei Touren wagen. Warten wir mal ab, was uns die nächsten Tage für Verhältnisse bringen…