Pierres Blog

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Hochtourenwoche und Wanderweekend 2009 im Engadin

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Die diesjährige Hochtourenwoche brachte uns zurück zu unseren Touren-Wurzeln ins Engadin. Die ausführlichere Beschreibung folgt, im Moment fehlt mir die Zeit, deshalb hier die Schnellbleiche.

Tag 1, Sonntag 5. Juli, Anreise
Unser diesjähriges Grüppchen: Urs (Bergführer), Rotti, CH und Christine, Ralph und Irma und ich. Ich Wir treffen uns am Parkplatz Sfazu und steigen gemeinsam zur Saoseo Hütte auf. Bruno verköstigt uns natürlich wieder bestens.

Tag 2, Montag 6. Juli, Piz Paradisin (3302 m.ü.M)
Weil das Wetter zu unsicher ist besteigen wir anstelle des mächtigen Corn da Camp den Piz Paradisin. Im dicken Nebel erreichen wir den Grat und erst beim Abstieg wird das Wetter allmählich besser. Trotz allem eine schöne Einstiegstour auf dem Nachbargipfel des Corn da Camp. Wir übernachten nochmal in der Saoseohütte.

Tag 3, Dienstag 7. Juli, Gletschertraining, Diavolezza
Als wir um 7 aus den Betten schlüpfen leuchtet der Corn da Mürasciola noch im Licht der gerade aufgehenden Sonne. Als wir uns aber auf den Rückweg zu den Autos machen beginnts zu Regnen und hört bis um die Mittagszeit nicht mehr auf. Unser Programm mit Gletschertraining und anschliessendem Aufstieg über die Persbrüche des Morteratschgletschers werden gekürzt. Den Morgen verbringen wir auf besseres Wetter wartend in Pontresina und als es dann gegen Mittag doch noch aufreisst, kürzen wir das Tagesprogramm auf ein kleines Gletschertraining auf dem Morteratsch, fahren aber dann mit der Bahn auf die Diavolezza hoch. Abends beginnts dann bei Blitz und Donner noch zu schneien.

Tag 4, Mittwoch 8. Juli, Piz Zupo (3996 m.ü.M), Marco e Rosa Hütte
Die Nacht hat einiges an Neuschnee gebracht. Trotz allem laufen wir aber bei klarem Vollmondhimmel morgens um halb los. Bis zum Fortezzagrat gehts trotz Neuschnee gut voran. Die Kletterei über den Fortezzagrat ist wegen des vielen Schnees nicht ganz ohne, wir schaffens aber alle heil bis oben. Weiter über die Bellavistaterrasse Richtung Piz Zupo. Vor dem letzten Aufstieg trennen wir uns dann von Irma, Ralph und Rotti, welche wegen Verletzung oder Kopfschmerzen nicht mehr weiter möchten. Mit CH und Christine nehme ich dann noch diesen Gipfel mit, quäle mich aber mehr recht als schlecht nach oben. Fehlt mir doch die Kondition um dieses Unterfangen schadlos zu überstehen ;-) Trotz allem ein schöner Gipfel, aber die Sicht wird einmal mehr durch dichte Nebelschwaden getrübt. Somit kurze Pause und rascher Abstieg zur Marco e Rosa, die ich noch nie so herbei gesehnt habe. Völlig ausgelaugt, leg ich mich mit meinen Tourgefährten dann erst mal zum Mittagsschläfchen hin.

Tag 5, Donnerstag 9. Juli, Palütraversierung via Spinasgrat
Sicher eines meiner Tourhighlights bis jetzt. Um 5 gibts Frühstück, halb 6 gehts los. Zuerst zurück auf die Bellavistaterrasse und von dort direkt zum Spinasgrat. Ein mächtiger Grat im Anschluss an die 3 Palügipfel der von unten ziemlich angsteinflössend ausschaut, aber erstaunlich leicht zu durchklettern ist. Nur dies ist schon ein phantastisches Erlebnis mit ungeheuerlichen Ausblicken über die Bündner und Italiener Alpen. Danach überschreiten wir den West-, Haupt- und Ostgipfel des Piz Palü. Zum Teil nur über schmale Schneegrate miteinander verbunden. Ein tolles Erlebnis, welches mir unglaublich gut gefällt. Dann der normale Abstieg über den Schnapsboden zurück zur Diavolezza. Nach kurzer Stärkung gehts dann mit der Bahn wieder hinunter und wir beziehen in Pontresina unsere Zimmer in der Pension Hauser. Ich geh mit Rotti am Nachmittag noch schnell den Pontresina-Cache suchen und danach vergnügen wir uns am hübschen Markt in Pontresina. Zum Abendessen trifft sich dann wieder die ganze Gruppe im Hotel Engadina zum Pizzaessen.

Tag 6, Freitag 10. Juli, Klettergarten Tinner, Palazzo Chivanna
Am Morgen gehts gemächlich los. Wir treffen uns bei Las Plattas auf dem Berninapass. Danach kraxeln wir eine gute halbe Stunde in schottrigem und zum Teil extrem steilen Gelände zu Urs Klettergarten hoch. Wunderschön gelegene Kletterfelsen mit tiefem Einblick ins Morteratsch-Tal. Bis um die Mittagszeit klettern wir verschiedene Routen und kehren dann zurück. Um 16 Uhr holen Rotti und ich noch Nadja und Gerda am Bahnhof in St. Moritz ab und gemeinsam fahren wir mit Markus das Bergell hinunter bis Chiavenna, wo uns Urs ins Palazzo eingeladen hat. Ein wunderhübsches kleiner Ort oberhalb Chiavennas, den er vor ein paar Jahren kaufen konnte und wunderschön hergerichtet hat. Festschmaus am Abend bei Wein und Braulio, bei angenehmen Temperaturen.

Tag 7, Samstag 11. Juli, Klettergarten, Soglio
Nach dem herrlichen Frühstück draussen auf der Terasse verabschieden sich CH, Christine und Anina, sowie Irma und Ralph von uns. Ich lass mich nochmal zum klettern am Hausfelsen gleich um die Ecke überreden und klettere 3 Routen im Nachstieg. Ganz schön tricky, aber man will ja trotzdem hoch. Gerda unternimmt unter fachkundiger Führung von Urs auch ihren ersten Kletterversuch und meistert ihn bravorös. Danach verabschieden wir uns auch von Urs. Gemeinsam mit Gerda und Rotti gehen wir noch nach Chiavenna und schauen uns das schmucke kleine Städtchen an und stärken uns in einem phantastischn Grotto beim Mittagessen. Danach machen sich auch Rotti und Gerda auf den Heimweg und ich mach mich mit Nadja auf den Weg nach Soglio, von wo wir unser Wanderwochenende starten möchten. Per Postauto gehts bis ins schöne Promontogno und von dort nach Einkauf im Tante Emma Laden zu Fuss hinauf nach Soglio. Ein traumhaftes Dörfchen, welches noch sehr ursprünglich ist. Wir schlendern vor dem Abendessen, welches wir im Hotel einnehmen noch durch die verschlungenen Gassen und geniessen die milden Temperaturen hier unten im Bergell.

Tag 8, Sonntag 12. Juli, Soglio – Casaccia
Atemberaubende Wanderung von Soglio nach Cassacia über das einsame Val da Cam. Frühstück um halb 8, danach gehts erst mal von 1000 auf 2100 Meter hinauf. Schweisstreibend aber die phantastische und abwechslungsreiche Strecke macht die anstrengende Lauferei erträglich. Leider spielt das Wetter nicht mit und so bekommen wir vom phantastischen Panorama kaum mal etwas mit. Die Wolken hängen tief im Tal und Blicke auf die andere Talseite sind meist nicht möglich, da die Wolken und Nebelschwaden die Sicht verdecken. Der Abstieg ist nicht viel weniger Mühsam, aber wir sind pünktich in Cassaccia und fahren mit dem Postauto wieder zurück ins Engadin, nach Maloja. Abendessen gibts im phantastischen Slow Food Restaurant. Ich probier mich durch die Karte und bestelle mir zum ersten Mal im Leben Murmeltier. Die Teile haben ein bisschen gar viele Knochen, schmecken aber sehr lecker. Hirschcarpaccio zur Vor- und Holunder-Honig-Tiramisu zur Nachspeise runden dieses phantastische Menu ab. Pünktlich und todmüde sinken wir dann im Schweizerhof kurz nach 10 in unsere Betten.

Tag 9, Montag 13. Juli, Maloja – Juf
Eine ebenso betörende Wanderung wie die Tour vom Vortag. Ein wunderschöner Aufstieg zum Lunghinpass macht Lust auf mehr. Wunderschöne Blicke in die Bergeller Alpen und zurück über den Silsersee. Heute spielt das Wetter endlich mit. Kurzer Rast auf dem Pass, dann gehts hinunter zum Septimer um gleich wieder zum Forcellina aufzusteigen. Die Landschaft ist wunderschön, die Blumenwiesen blühen um die Wette und leuchten in allen Farben. Der Abstieg durchs recht karge Tal hinunter nach Juf ist recht anstrengend und die 1 1/4 Stunden die oben am Pass angegeben sind kaum zu machen. Aber auch hier sind wir pünktlich am Ziel und haben noch genügend Zeit in der warmen Bergsonne am Kiosk ein Apfelschorle zu kaufen und unterm Sonnenschirm damit unseren Durst zu löschen, bevor um 16 Uhr pünktlich das Postauto kommt und uns mit nach Hause nimmt. Die Fahrt hinunter nach Andeer beginnt sehr verhalten, wird aber mit jedem Kilometer spektakulärer. Da komm ich bestimmt mal wieder her und wenn ich genug Saft in den Beinen hab, pedal ich das in umgekehrter Richtung mal von Andeer nach Juf hoch.

Rest und Details folgen. Die Bilder kann man bei flickr schon mal angucken, Legenden folgen noch.
Hochtourenwoche
Wanderweekend Soglio – Maloja – Juf