Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

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Australiens Süden

33-camping
Tag 32, Freitag, 15. Januar
Wellington, Sydney, Nowra, Honey Moon Bay

Einmal mehr schüttelt mich mein Wecker zu Unzeiten aus dem Bett. Um 5 steht der Shuttle unten an der Hauptstrasse. Ich verabschiede mich von Nadja und rausche los. Thanks for your company Frau Meier, hat richtig Spass gemacht. Auf dem Airport herrscht wider erwarten Ghetto. Zwei endlose Schlangen vor dem Checkin für zwei Flüge nach Brisbane und Sydney. Ich stell mich hinten an und bin froh, bei Zeiten hier gewesen zu sein. Es geht kaum vorwärts, die Zeit verrinnt und nach einer Stunde werden die restlichen Wartenden auf weitere Schalter verteilt. Natürlich erwisch ich die Kolonne, wo gar nix mehr geht. Wär ich stehen geblieben wär ich nach 5 Minuten durch gewesen. So bin ich schlussendlich der zweitletzte der eincheckt. Es bleibt noch eine halbe Stunde und natürlich findet die Dame hinterm Schalter noch einen Fehler in meinem Australien Visum, wird nervös, beginnt zu telefonieren, springt von ihrem Sitz hoch und versucht das zu fixen. Umpf… langsam werd auch ich unruhig, nach einer weiteren Viertelstunde ist dann der Fehler mit dem falschen Geburtsdatum gefixt und ich darf einchecken und zum Gate losrennen. Dort komm ich aber erstmal nicht rein, weil ich noch eine Flughafentaxe für weiss ich nicht was bezahlen muss… Ist mir ja noch nie untergekommen. Also, drück ich die 25$ auch noch ab und eile im Sauseschritt zu meinem Gate, rein in den Flieger und hoch.
Bin hundemüde und verpenn den halben Flug. Kann ja nicht wirklich schlafen, weil meine Füsse wieder zu surren beginnen und quäl mich so durch eine halbschlaf-koma irgendwas Phase. Ist aber ok, der Flug ist ja nicht so lang.

In Sydney dann wieder Hochbetrieb auf dem Airport, aber hier geht alles reibungslos. Melde mich kurz bei Dundee, weil er wider erwarten mit der halben Familie in die Honeymoon Bay gekommen ist. Ich lös mir ein Ticket nach Nowra und kämpf mich einigermassen hilflos zum richtigen Zug durch. Funzt hier alles bisschen anders und ich benehm mich wirklich schusslig, denn das Türchen wo ich mein Ticket reinstecke geht nicht auf. Nachdem Hilfe herbei eilt und am Türchen nebendran etwas Panik ausbricht, merke ich langsam, dass wohl ich der Übeltäter war und das Chaos nebendran ausgelöst habe. Anyway. Natürlich geht mein Ticket dann am nie geöffneten Türchen nicht mehr, weils ja schon das nebendran aufgemacht hat. Ich entdecke dann an der Front der Türchen die Pfeile die unter dem Ticketschlitz zum richtigen Türchen weisen. Na ja… man muss ja erst mal alles lernen. Und dass die europäische Logik hier im linksfahrenden Land nichtmehr dieselbe ist und natürlich auch der Ticketschlitz das Türchen links und nicht rechts davon öffnet, scheint dann plötzlich einigermassen logisch ;-) Ein netter Herr öffnet mir dann ein Nebentor und lässt mich passieren. Ich nehm die Airportlinie zur Central und wechsle dann dort zu den Intercity Zügen. Die Wegweiser verwirren mich etwas und als das Türchen erneut vor mir verschlossen bleibt hilft mir ein indischer Bahnangestellter weiter, brabbelt mich in herrlichsten Indian Englisch voll, liest mir die richtigen Verbindungen raus und weist mich ans rechte Ort, was ich irgenwie nicht mitbekomme und auf meinen Einlass im Türchen vor mir bestehe. Er weist mich dann erneut darauf hin, dass mit meinem Ticket alles in Ordnung ist, nur dass sich dieses Türchen nicht öffnen würde, weil mein Zug ganz wo anders losfährt. Auch das begreift der Schweizer Tourist dann endlich und torkelt schlussendlich ans rechte Ort. Der Zug fährt aber erst in einer halben Stunde, so kann ich mir noch was zu trinken holen und kauf mir ein paar Schokoriegel. Sonst gibts nix, denn aus dem Bereich in dem die Züge hier abfahren kommt man ja nicht mehr raus. Das heisst man käme schon raus, aber die Ehrfurcht, nicht wieder reinzukommen ist dann doch zu gross ;-)

Erci ruft mich nochmal zurück und sagt mir, dass er mich schon in Kiama abholen käme. Ich hab nicht grad die beste Verbindung erwischt und muss in Dopta und Kiama umsteigen. Bin also recht froh, aus dem heissen Zug rauszukommen. Draussen nieselts übrigens mal wieder. Ich nehms gelassen, denn wenigstens fühlt sich die Luft mal wieder angenehm warm an. Sonja und Anna begleiten Erci und wir holen uns unten am Strand noch schnell eine Pizza und verspeisen sie am Strand. Dann noch ein Shoppingstop in Callala und weiter an die Honeymoon Bay. Einige Passagen auf dem Weg von Nowra zur Honeymoon Bay kommen mir bekannt vor. Zum Teil ganz unbedeutendes. Lustig, was so hängen bleibt.

Auf dem Campground dann grosse Freude, all die bekannten Gesichter wieder zu sehn. Martha ist da, natürlich Karl und Thomas und die Richie Family: Richard und Jacky, Breeana, Branson und ihr Baby Finn. Ich baue mein Zelt auf und installiere mich. Herrlich, eine ruhigere Zeit bricht an. Honeymoon ist immer noch ein wunderbarer Spot. Easy going und man fühlt sich hier einfach wohl. Ich staune immer wieder wie sich die Camper hier einrichten. Jeder baut sein eigenes kleines Dörfchen mit Küche, Dusche und Schlafstellen. Meist werden die ganzen Installationen von einem grossen Dach überspannt. Natürlich ist Strom da, selbst ein TV steht in Karls Wohnstube und die Dusche wird auch von einer Autobatterie betrieben. Der Generator steht hinten im Busch, für den Fall, dass die Stromspender ihren Geist aufgeben. Drei Macs stehen rum, DVD Player für die Kids. Es fehlt einem an nix. Ausser… die Temperaturen und das Wetter dürfte etwas besser sein. But i don’t care. Honeymoon Bay ist herrlich, man kann wieder in Flip Flops und Shorts rumtigern und täglich duschen ist schon fast verpönt. Was will man mehr: Bisschen Körpergeruch, schwarze Füsse, Ränder unter den Nägeln und klebrige Haut gehören hier zum Alltag. Ich bin für die nächsten Tage parat!