Pierres Blog

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Die Krebsjäger

dundee_crabman
Tag 12, Samstag, 26. Dezember

Nachdem unser Weihnachtsessen etwas länger gedauert hat, als die Abende zuvor und wir Jungs uns in langen Diskussionen bei ein paar Fläschchen Rotwein etwas verplaudert hatten, mussten wir heute die Konsequenzen davon tragen. Aber das gehört halt dazu. Der Muskelkater gehört genauso zu einer guten Bergtour, wie der Kater nach einer langen Nacht. Dazu kam, dass das Wetter hier oben in Flaxton grad ziemliche Kapriolen macht. Inzwischen hat sich der Regenrhythmus auf einen 30 Minuten-Zyklen eingependelt. Ein Wolkenbruch jagt den anderen. Dazwischen mal kurz Sonne, aber kaum der Rede wert. Dies alles bei angenehmen Temperaturen im mittleren 20er Bereich. Nu gut, die Luftfeuchtigkeit ist zwischendurch bei gefühlten 110%, aber es gibt ja noch schlimmere Tropengebiete als Queensland.

Nachdem alle gefrühstückt, nochmal etwas nachgeschlafen und nix getan oder rumgequatscht haben, machen wir Jungs uns wieder auf den Weg. Zuerst möchten wir bei BFC (Boating-Fishing-Camping) shoppen gehn und uns kurz wegen günstigen Zelten umschauen. Du meine Güte, sind das Shops. Hier stehen ungefähr 2000 verschiedene Angelruten und nochmal soviele Kurbeln zur Auswahl, dann natürlich das komplette Campingangebot und für die Bötchenfahrer, von denen es hier in Downunder etwa soviele gibt wie bei uns in der Schweiz Velofahrer, stehen nochmal ein paar Gestellreihen zur Verfügung für Zubehör und Gadgets um Ihre schwimmenden Toys aufzumöbeln. Wirklich coole Stores, wo ein Hobbyfischer (ich zähl mich da nicht wirklich zu, weil ich ja auch keine Ahnung von habe) aus der Schweiz wahrscheinlich in Tränen ausbrechen würde. Ich hol mir eine Angelrute, weil beim bepacken des Wagens eine von Erci in die Brüche ging. Natürlich hab ich keine Ahnung was man da aus dem Angebot braucht, aber Karl tut sicher den richtigen Griff. Und dann brauchen wir noch eine Pumpe um Yabbies aus dem Sand zu pumpen. Karl schwört auf diese Bites, also folgen wir ihm und kaufen so ein Höllending.

Danach gehts hinunter zur Beach. Wir möchten eigentlich an den selben Spot wie gestern schon, auf dem Weg dorthin bleiben wir aber an einem kleinen Wasserloch hängen, dass sich bei Flut füllt und bei Ebbe wieder ziemlich entleert. Karl vermutet dass es in diesem kleinen Tümpel viele Yabbies haben könnte und so folgen wir dem Ausfluss und entdecken einen Krebs. Karl kennt da nix und versucht gleich eines dieser Krustentierchen einzufangen. Hinten im Tümpel entdecken wir dann noch weitere. Leider ist die Ausbeute bei den Jubbies nicht wirklich ergiebig. Erstens sind sie ziemlich klein und zweitens ist dieses stehende Wasserloch ein ziemliches Schlammteil dass sich beim kleinsten Move schwarz verfärbt. Fusco vernarrt sich in die Krebse und er beginnt mit Dömel die kleinen Kneifer zu jagen. Bis wir den Strand kurz vor sechs verlassen haben die tapferen Jungs doch einige Tiere fangen können und wir alle freuen uns auf einen leckeren kleinen Schmaus zum Abendessen. Das Wetter am Strand hat herrlich gehalten, aber zurück in den «Bergen» regnets wieder. Schauer im Halbstundenrhythmus.

crabs

Unter leichtem Protest der Damenwelt im Hause Fusco schmeissen wir Jungs unsere Beute ins brodelnde Wasser und ich als Krustentier-Laie versuche mich dann auch noch am ausnuckeln und schälen der leckeren Tierchen. Allerdings ist die Ausbeute am wunderbaren Krabbenfleisch kaum den Aufwand wert. Aber bei solchen Gourmet-Häppchen vergisst man manchmal den Rest.