Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Tag 1 – 18. Dez: Und es geht doch!

Das ging ja schon mal ganz schön flauschig los. Am Vorabend des Abfluges bemerkte ich erst, dass mein Ticket auf Pierre anstatt Peter – jepp so ist der Jung getauft – ausgestellt war. Aufgefallen wars mir spät Nachts, als ich den Online Check-in machen wollte. Also, gleich ne Mail an meinen Reisefachmann meines Vertrauens und mal den morgigen Tag abwarten. Als ich aber bis Mittags noch keine Antwort bekommen hatte, dachte ich mir, die Aktivitätsrate etwas zu steigern und versuchte ihn anzurufen. Aber auch damit hatte ich kein Glück. Und als ich dann am frühen Nachmittag im fetten Schneegestöber nach Hause fuhr, steigerte ich den Selbstaktivismus auf die nächste Stufe und rief bei Emirates an, um zu fragen, was bei einem falschen Vornamen im Ticket zu tun sei. Als die Antwort der freundlichen Dame dann war: «Sehr geehrter Herr Meyer: Mit diesem Ticket tun sie gar nichts und auf keinen Fall fliegen sie damit nach Melbourne». Da stockte mir dann doch mal kurz der Atem und der Puls stieg merklich in ungesunde Höhen.

Kofferpacken ging die nächsten Minuten erst mal gar nicht mehr, mein Hirn war kurz inaktiv und ich irrte wild in der Wohnung herum. Die nette Dame, gab mir ziemlich klar zu verstehen, dass da nix zu machen ist und ich ein neues Ticket bräuchte. Ich sah meine Felle schon davon schwimmen, äh fliegen, meinen Flieger auch und meinen Australienurlaub für einen kurzen Moment, mal gar nicht mehr ;-) Sie tickerte dann weiter, erzählte mir, dass es für gut 1800 Franken noch einen Platz gäbe, den sie mir netterweise für zwei Stunden auf Hold setzen könnte. Phwee… was blieb mir da anderes übrig, als dieses flotte Angebot anzunehmen und meine Aktivitäten wieder Richtung Reisebüro zu verlagern. Meine Lust war relativ gering, wegen sechs falsch notierten Buchstaben, mal schnell 1800 Franken abzudrücken und das Gebuchte irgendwo in die Tonne zu treten. By the way: 1800 wäre nur der Preis für den HINflug gewesen und der Rückflug war natürlich genauso wenig mehr gültig.

Immernoch im aneroben Bereich, rief mich dann zum Glück Tin zurück, just als ich die Emirates Dame verabschiedet hatte und mit zittriger Stimme erklärte ich ihm meine Situation. Er war nun auch kurz überfordert (nehm ich jetzt einfach mal an;-) und sagte mir, dass er schon meinen letzten Flug nach Australien so gebucht hätte und er die Sache in die Hand näme, aber erst in ein Büro seiner Agentur müsse, da er unterwegs sei und wenn er nicht vor einer Buchungsmaschine sei, nicht viel ausrichten könne.

Ich rechnetet schon mit dem schlimmsten, begann dann doch meine sieben Sachen ins Eckige zu schichten und hoffte auf eine schnelle Antwort von Tin. Die liess zwar ne gute Stunde auf sich warten, war dann aber umso erfreulicher. Er hat es geschafft mir einen neuen Flug zu buchen und das ungültige Ticket zu stornieren, oder was weiss ich. Wie und warum und überhaupt war mir in dem Moment eigentlich ziemlich egal, nur die Stornokosten von Fr. 300.– schienen mir in dem Moment ein Klacks. Tja, die Fliegerei mit ihren eigenartigen Regeln werd ich wohl nie verstehen. Zu verworren… und wo’s in diesem Flieger noch freie Plätze gehabt haben soll war mir nach dem boarding dann auch schleierhaft. Bis auf den letzten Platz, alles voll. So hege ich den Verdacht, dass ein falscher Vorname auf einem Ticket gar nicht sooooo was wildes ist und wohl auch nix mit Terror und Entführung, oder verschleierten Identitäten zu tun hat, sondern ganz einfach, wunderbar die Portokässeli der Airlines füllt.

Ach, was solls, irgendwie war dann doch noch alles gut und ich war heilfroh, dass ich den Flug nicht selber übers Internet gebucht hatte, denn ich hätte wohl nach diesem Telefon nichts anderes tun können, als einen neuen Flug zu buchen. Obwohl… da fällt mir grade ein, dass mir dieser Fehler mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht passiert wäre;-) Danke Tin für deinen Einsatz. So konnte ich dann doch relativ beruhigt fertig packen, duschen und kurz die Wohnung noch durchfegen und nachdem ich nun doch noch fast alles erledigen konnte, kam Taxi Barbara und holte mich zeitig ab um mich zum Flughafen zu fahren. Dort trudelten dann noch zwei Corinnes synchron ein. Eine links ums Pföschtli, die andere rechts rum. Barbara sah die eine, ich winkte der anderen zu und jeder von uns dachte: Wieso guckt der andere in ne andre Richtung? Lustiiisch. Natürlich schloss dann drei Köfferchen vor mir der Check-in Schalter und ich durfte nochmal vorne anfangen, hinten anzustehn. Aber egal, ich hatte ein gültiges Ticket, ca. 31.5kg Gepäck, dass freundlich durchgewunken wurde und drei hübsche, nette Mädels, die mich in die Ferne entliessen. So macht verreisen Spass. Eigentlich hätt ich noch ein zweites Gläschen «Gsprüzte» vertragen, aber die Zeit ging zu schnell rum. Danke euch allen, fürs Hinterherwinken, hab mich sehr sehr gefreut. Alles Schätz :-)

Inzwischen sitze ich mit geschwollenen Augen in Dubai, hab mir grad ein extrafettes Panadol eingeschmissen (dass nach dem ersten Korrekturlesen zu wirken beginnt) und könnt gradeaus rausschlafen. Hatte wie erwartet im Flieger kein Auge zugetan und mich über meine zwirbligen Beine gefreut, die sich permanent mit meinem Grosshirn unterhielten und ihm nonstop mitteilten, dass sie wehtun, sich unbequem fühlen und gerne im Halbminuten-Rhythmus eine andere Stellung einnehmen würden. Ich hab den Engländer neben mir beneidet, der nach dem Mitternachtsessen seine Äuglein geschlossen hat und sanft entschlief.

Und da nu auch schon der erste Tag rum ist, mach ich auch gleich Schluss… bin aber grad ein bisschen aus dem Häuschen, weil eben ein A380 herangerollt kommt. Vor einer halben Stunde stand ich schon am falschen Gate. Als ich mein vermeintliches Ticket via Singapur nach Melbourne zeigte, wies mich der Herr darauf hin, dass dies NICHT mein Flieger sei. Ok, als ich nach dem Gate auf der Tafel schaute, wunderte ich mich noch über die 10 Minuten Zeitdifferenz, aber das gibts ja schnell mal. Die Dame an die ich verwiesen wurde, meinte, dass mein Flug zwei Gates weiter abfliege und da sitz ich jetzt und warte. Inzwischen dockte ein fetter 380er an und inzwischen hab ich auch gecheckt, dass ich auf einen anderen Flug gebucht wurde. So wie’s aussieht gehts tatsächlich mit dem A380 … ich nehm mal an direkt … nach Melbourne. Zwar mit ner Stunde Verspätung, aber heute klappt ja eh nix auf anhieb. Schau mer mal wie’s weitergeht. Der Tag hat ja eh nur 17 Stunden, denn irgendwo fliegen wir mal durch ein Zeitloch, dass uns diese Stunden abluchst. Strange … very Strange.

Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Die Bilder zu Tag 1 starten hier.