Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Tag 20 – 6.1.: Lazy Day

Wir sind fürs erste mal angekommen. Ich erwache spät. Hab nicht wahnsinnig gut geschlafen, dies zur Hauptsache, weil mir ein Kopfkissen gefehlt hat und ich meinen Kopf nur auf meine Jacke gebettet habe, die nicht sehr weich ist. Ich wache in der Nacht immer wieder auf, weil meine wegen der harten Uterlage drücken, oder es sonstwie unbequem ist. Phweee… so ist halt das Camperleben. Mit meiner Matte, die ich aus der Schweiz mitgebracht habe, komme ich aber ganz gut zurecht. Sie ist zwar schmal, aber bequem und vor allem schon Eis erprobt. Ganz wichtig, wenn man hier auf die richtig heissen Tage wartet. Ich brauch ein Weilchen, bis ich auf Touren komme, die Hitze ist morgens um zehn schon ganz heftig.

Thomas will unbedingt an den Strand zum Schnorcheln. Grosse Aktivitäten stehen heute eh nicht an, da wir am späteren Nachmittag wieder nach Sydney zurück müssen. Iwona beginnt morgen ihren neuen Job und wir Jungs wollen für zwei Tage in die Blue Mountains zum Trekking. Kurz vor der Mittagszeit gehen wir dann alle hinunter zum Strand. Das Wasser lädt zur Abkühlung und ich nutze es auch gleich zur Morgenwäsche, denn selber haben wir für den Aufbau der Zelte noch kein Wasser mitgebracht, die Waschmöglichkeiten waren also noch nicht vorhanden. So rubble ich den Arbeitsschweiss und -staub von gestern im klaren Wasser der Honeymoon Beach auch gleich mit ab. Thomas paddelt fast immer im Wasser rum, ich werde in der Hitze faul. In der Sonne liegen geht natürlich gar nicht! Viel zu heiss! Viel zu viel Sonne. Sunblocker hin oder her. Dumm nur, dass die Schattenplätze um die Mittagszeit, kaum mehr vorhanden sind und ich bin froh, dass wir beim Packen noch einen Sonnenschirm aufgeladen hatten und geh ihn holen, als mein letztes Schattenplätzchen weiter dem Lauf der Sonne folgte und sich in den Wald verzog und ich ihm mit meinem Badetuch nicht weiter ins Dickicht folgen wollte. So drösel ich vor mich her, zu faul zu lesen, obwohl dies der erste Moment in meinen Ferien wäre, wo ich dafür mal Zeit hätte. Auch bloggen will ich nicht, denn den Compi mit an die Beach zu nehmen, halte ich für gar keine gute Idee. Also guck ich Löcher in die Luft, harre der Hitze und versuche möglichst vollflächig unter dem Sonnenschirm zu bleiben, aber da ich den Platz mit Iwona teile, ist das gar nicht immer so einfach ;-)

Die Idee eines Walks Richtung Long Beach verwerfe ich wegen der brütenden Sonne und einem ersten Gefühl, dass ich mich vielleicht schon verbrannt hätte auch. Aber langsam wird mir das Beachleben zu langweilig und zu heiss und so möchte ich wenigstens ein Stückchen Richtung Silica Cove laufen. Dieser Weg führt schön durch den Wald und das scheint mir ok zu sein. Da die Zeit aber schon fortgeschritten ist, entscheiden auch die anderen zurück zu unserer «Basisstation» zu gehen und dort noch was kleines zu essen. Ich verabschiede mich für ein Weilchen und spazier mal ne halbe Stunde Richtung Silica Cove. Bis zur Beach reicht die Zeit nicht, aber ich komme langsam in den Groove der Bewegung und geniesse den einsamen Walk. Unterwegs finde ich auch die Blätter wieder, aus der man Hustensirup kochen kann. Dies hatte uns vor zwei Jahren die Rangerin gezeigt. Als ich wieder zurück bin, vespern wir was kleines und danach räumen wir auf. Ich packe mein kleines Zelt zusammen, dass ich für den morgigen Walk in den Bluemountains brauche und den Rest, den wir grade nicht brauchen, packen wir zur Seite. Danach gehts zurück nach Sydney.

Unterwegs versuche ich im Auto übers Internet Tracks und Trails für 2-Tages Touren zu finden, scheitere aber an den kargen Infos die ich finde. Eine Website scheint zwar sehr interessant zu sein, aber ich kann die Schwierigenkeiten nicht einschätzen und weiss auch nicht, in welcher Ecke des grossen Nationalparkes sie beginnen, bzw. enden und auch kann auch viel zu wenig einschätzen, was wir Thomas zumuten können. So klapp ich das Ding dann nach einem Weilchen eher frustriert wieder zu. Als dann Karl noch einen Anruf von seinem Vater bekommt, der ihm irgendwie ins Gewissen redet, dass er besser keinen Walk machen solle, aus weiss ich nicht was für Gründen, ist bei ihm irgendwie die Luft komplett raus. Ich krieg nichts mehr gebacken, kann die Touren beim besten Willen nicht planen, da ich wie gesagt nicht weiss, was Thomas kann. Die Distanzen scheinen mir alle machbar, die Höhenunterschiede einzelner Tracks sind pippi, andere ähneln Tages- oder Zweitagestouren in den Alpen. Anyway, bei mir macht sich Frust breit, denn ausser mir scheint sich niemand mehr gross für einen Overnight Tripp in den Bluemountains begeistern zu können und das Engagement, eine Tour zu finden sinkt. Die Suche im Internet gebe ich auch auf, die Informationen sind just zu wage, Kartenmaterial kaum vorhanden. Ich entscheide, mich bei den Informations-Zentren der Parks direkt beraten zu lassen.

Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Mal wieder ein Bilderfreier Tag.