Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Generation Bally


Parallel zur Generation Golf, existierte auch die Generation Bally. Gross geworden bin ich mit Flipperautomaten von Bally und Williams. Bally war aber für mich DER Flipperautomaten-Hersteller! Im Gegensatz zum Golf, existiert aber keine dieser Firmen mehr. Ok Golf ist keine Firma, aber Generation VW klingt doch Scheisse und weiss eh niemand was ich meine. Ich träume aber heute noch davon, irgenwann mal einen solchen Veteranen bei mir zu Hause aufzustellen. Alle Jahre wieder, mache ich mich im Internet auf die Suche, nach alten Geräten, nach Kindheitserinnerungen aus den späten Siebzigern und den Achzigern. Damals standen die Geräte noch in vielen Kneipen, oder in den Spielsalons.

Meinen ersten Franken, warf ich 1976 oder 77 in Figino, in der Jugendherberge, in einen solchen Automaten. Ab da wars um mich geschehen, der Flippervirus hatte mich erwischt. Natürlich spielte man zu dieser Zeit noch auf den schönen alten mechanischen Geräten, welche die Punkte auf  grossen Zahlenrollen, wie bei den alten Tanksäulen zählten und beim Start des neuen Spieles immer mit grossem geklappere wieder auf Null zurückgestellt wurden. Mit jeder neuen Generation kam dann was neues dazu: Zuerst Glockenspiele, die das Punktezählen akustisch unterstützten, dann die elektronischen Anzeigen und synthetische Spielgeräusche – Flash von Williams lässt grüssen ;-) Danach wurde es immer elektronischer und wilder: Multiballspiele, Kanäle und Bahnen, die das Spiel auf verschiedene Ebenen leiteten und und und. Die Maschinen wurden immer komplexer und schneller. Zu guter Letzt wurden mir die Spiele dann etwas zu wild, zu schnell und unüberschaubar und immer weniger auch vom Spieler beinflussbar. In den neunziger Jahren ebbte dann der grosse Hype ab. Die Spielsalons verschwanden, die sperrigen Automaten wurden erst durch die Videospiel-Tischchen verdrängt und als dann die Spielkonsolen zuhause aufkamen, starben sie fast ganz aus.

Ich erinnere mich noch gut daran, als der Spielautomaten-Mann in der Linde Bonstetten auftauchte und das mechanische Gerät, durch den ersten elektronischen Flipper ersetzte. Wir Jungs bekamen erst feuchte Augen und Gänsehaut und dann, nach dem Aufstellen, noch ein paar Freispiele geschenkt und waren vom neuen Gerät natürlich begeistert. Spätestens ab diesem Moment, wurde die Linde zu meinem zweiten Wohnzimmer. Stundenlang standen wir in der hinteren Ecke der Dorfbeiz und fütterten den «Strikes and Spares» von Bally mit unserer Kohle.

Beim Googlen hab ich nun endlich auch die Maschine von 1975 entdeckt, die ein Kumpel von mir zu meiner Schulzeit von seinen Eltern geschenkt bekam und wir vor oder nach dem Unterricht oft bei ihm vorbeikamen um zu flippern. Er polierte damit sein Taschengeld auf, spielte dazu Ian Dury, Boomtown Rats oder Devo und wir hatten unseren Spass dabei und spendierten gerne unsere Füfzgerli, die er dafür kassierte. «Bow and Arrow» hiess die Maschine. Ein noch recht simples Gerät, aber trotz allem lässig zu spielen. Inzwischen findet man auf Youtube von allen Flippern, die man per Namen suchen kann, Filme. Schön war die Zeit, dazu noch «You make me feel» von Silvester aus der Musikbox… herrlich. Erinnerungen werden wach!

Maschinen die ich mir bis zu meiner Pensionierung mal in meine Wohnung stellen möchte:

  • Strikes and Spares (Bally): Meine Maschine schlechthin. Der wohl meistgespielte Flipper von mir
  • Bow and Arrow von (Bally): Der erste Flipper, an dem ich regelmässig spielte
  • Flash (Williams): Damals fanden wir die Kiste unheimlich geil, die Geräusche revolutionär – aus heutiger Sicht kaum auszuhalten ;-)
  • Eight Ball Deluxe (Bally): Ein Klassiker der mir heute im Yonex noch wöchentlich Freude bereitet
  • Frontier (Bally): Netter Frühachziger, auf dem wir früher viel im Yonex spielten

Die Reihe lässt sich bestimmt noch erweitern, aber dies sind mal die Geräte, die mir gut in Erinnerung geblieben sind, oder an denen ich sehr regelmässig gespielt habe.