Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

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Ausbildungswoche Engadin (Anreise)

Diavolezza Panorama

So. Nu bin ich schon seit 4 Tagen wieder im Unterland und hab noch nix von dieser Hammerwoche im Engadin gebloggt. Das geht ja wohl nicht, weil …

1. mich der Hochtouren-ich-will-höher-hinaus-Virus voll erwischt hat.
2. ich den lieben Leser hier gluschtig machen will.
3. dies eine meiner coolsten Ferienwochen überhaupt war.
4. ich sonst ja nicht wüsste was ich schreiben soll!

Die Woche vor dem Event war ich ja unendlich gespannt, was mich hier erwartet und kaufte mir die Grundausrüstung bei Ruedi Bergsport ein. Wie ein kleiner Junge, der von der Lehrerin ein Zettelchen bekommt, was er am nächsten Tag fürs Chindsgi-Reisli alles einpacken muss, bin ich mit der Anmeldebestätigung der Bergschule Pontresina zu meinem Händler des Vertrauens geradelt und hab ihm den Wisch unter die Nase gehalten. Reppschnur und Schlinge, pffff. Fremdworte! Wenigstens wusste ich schon, wie Steigeisen ausschauen und dass ich wahrscheinlich noch steigeisentaugliche Bergschuhe haben musste. Bei der stabilen Tourenhose, dachte ich noch, sowat hab ich mir ja letztes Jahr schon gekauft und wurde prompt eines besseren belehrt, dass es sich hierbei um ein dünnes Wanderhöschen handelt, dass bei der zweiten Kletterei vom scharfen Fels wahrscheinlich zerrissen wird. Nun gut, ich hatte im Geschäft schon ein paar Dinge über die Ausrüstung gelernt und hoffte, dass ich den ganzen Karsumpel auch wirklich benötige. Ohhh ja, da war nix überflüssiges bei! Nix war vergebens eingekauft, die Ausrüstung taugt was. Um die langen, robusten Hosen war ich mehr als einmal froh, die Regenhose war perfekt für die Palütour, mein Mützchen hatte ich jeden Tag auf und mein neues Wandershirt ist ne Wucht. Nach 5 Minuten ist das Teil wieder trocken. Der Rest war eh nötig: Die Schuhe haben sich bewährt, ebenso die Steigeisen. Der Klettergurt ist bequem und auch mit Reppschnur, Schlinge, Karabiner und Abseilachter weiss ich nun was anzufangen. Wäre noch der Eispickel: ohne den über einen Gletscher zu gehen wäre schon fast fahrlässig. Was nun noch fehlt für meine erste eigene Tour: ein gutes Seil, ein paar Expresskarabiner und vielleicht zwei Eisschrauben. Aber jetzt mal schön der Reihe nach:

Keine Lust zum lesen? Hier gibts die Bilder.

Anreise nach Pontresina.
Wir treffen uns um vier vor der Bergsteigerschule und fahren mit den eigenen Autos über den Berninapass hinunter bis Sfazu. Dort parken wir die Autos, geben den Rucksack ab (der vom Hüttenwart in die Saoseo Hütte gefahren wird) und laufen das schöne Val da Camp hoch zur Saoseohütte auf 1985 m. Mich begeistert die Gegend schon während des einstündigen leichten Aufstiegs zur Hütte. Bruno der Hüttenwart offeriert noch ein Willkommensapéro. Unsere Gruppe besteht aus fünf Teilnehmern. Martin, Cécile und Olav, Sven dem Franken aus Düsseldorf und meiner Wenigkeit. Wir verstehen uns gut und Werner unser Bergführer kommt auch sehr sympatisch rüber. Das Essen und die Gastfreundschaft in der Saoseohütte sind einmalig und einer tollen Woche steht nix mehr im Weg. Natürlich machen mir die Tagwacht-Zeiten noch ein bisschen Bauchschmerzen, aber da muss man durch und in den Bergen, steh ich sogar freiwillig früh auf.