Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Ausbildungswoche Engadin (Tag 1, Montag)

Sven am ersten Felsen

Es geht los. Heute ist noch Schonfrist und wir stehen nicht in aller Herrgottsfrühe auf. Nach dem Frühstück laufen wir via Saoseosee hinauf zum Violasee. Zwei wunderschöne Bergseen. Der untere hat eine unglaubliche Farbe und ist von Wald umgeben, der höher gelegene Violasee liegt an der Waldgrenze ist gesäumt von Wiesen, grossen Felsbrocken und lichtem Baumbestand. Traumhaft! Wir machen hier halt und schlüpfen zum ersten Mal in den Klettergurt und üben die ersten Knoten. 8er, 8er gesteckt, Mastwurf, Halbmastwurf, Klemmknoten, Spirenstich. Ganz schön verwirrend am Anfang. Ich bin zum Glück nicht der einzige, der diese Dinger nicht auf Anhieb hinbekommt, oder sie nach 10 Minuten schon fast wieder vergessen hat. Aber die ersten Erfolge stellen sich dann doch ziemlich schnell ein.

Keine Lust zum lesen? Hier gibts die Bilder.

Nach diesen ersten Trockenübungen zeigt uns Werner noch wie man einen Flaschenzug baut. Ich bin fasziniert, was man mit einem Seil, zwei Karabinern, einer Schlinge und einer Repschnur hinbekommt. Danach laufen wir um den See und erklimmen einen riesigen Felsblock etwas oberhalb des Sees, für die erste Übung am Seil. Zuerst lassen wir uns abseilen, dann versuchen wir die schräge Platte wieder hochzuklettern. Obwohl nicht übermässig steil, sind wir alle ganz schön ins Schwitzen gekommen. Nachdem jeder einmal runter und wieder hochgeklettert ist, gehen wir weiter zum Klettergarten, der an einer Felswand etwas oberhalb des Sees liegt. Nun gilts ernst. Das ganze schaut von unten immer harmloser aus, als wenn man in der Wand hängt. Plötzlich ist das Ding einfach nur noch steil und die Griffe um sich zu halten oder die Füsse draufzustellen sind entweder unendlich weit weg oder einfach zu klein … Ich hab ein mulmiges Gefühl als ich das erste Mal hochklettere. Sven ist vorgestiegen und ist nach 2/3 der Strecke nicht mehr weitergekommen. Respekt: Vorgestiegen! Ich hatte schon Mühe beim nachsteigen. Bin dann zwar noch 2 Meter weitergekommen, danach war aber auch fertich. Jeder versuchte sich ein bisschen, kletterte mal hoch, sicherte einen Kameraden oder schaute einfach mal zu. Werner erklärte das eine oder andere, half uns mit dem Anseilen, beim Knoten binden oder beantwortete unsere Fragen geduldig. Als gegen Fünf dicke Wolken aufzogen und auch ein paar Tropfen vom Himmel fielen, machten wir uns zackig auf den Heimweg. Unterwegs begann es dann doch mal ein bisschen zu regnen, aber als wir in der Hütte ankamen, war der Himmel schon fast wieder wolkenfrei.