Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Tag 6 – 23.12. : Great Ocean Road


Es schläft sich herrlich hier in Australien. Gestern konnt ich meine Augenlider kaum mehr offen halten und fiel schnell in die Welt der Träume und als ich heute Morgen um viertel vor acht zum ersten mal aufwachte, wars nach wunderbar still im Haus. Also, liess ich mich vom Schlaf wieder einlullen und döste weiter, bis Leben in die Bude kam. Dies ging dann ziemlich schnell und erreichte auch schnell ein Level, dass auch mich aus den Feder holte. Full House, zehn Leute am Frühstückstisch, dazu die aufgeweckte Nacchbarin. Es war nicht viel zu tun, ich konnte mir Zeit lassen, mein Gepäck etwas zu sortieren und das wichtigste für die nächsten Tage für die Great Oceans Tour zusammenzupacken. Jeder schien busy, Karl und Yvona verschwanden nochmal und machten ein paar Besorgungen im Dorf und Erci packte auch das nötigste ein um mit uns bis nach Melbourne mitzufahren. Morgen kommt Sandro mit seiner Freundin und seine Cousine mit Freund. Er übernachtet in der Stadt bei seiner Tante Marina.

Wir machen uns kurz nach Elf auf den Weg. Karls Wagen ist bis unters Dach gepackt, sein ausklappbarer Wohnwagen ist angedockt ich freu mich auf die nächsten Tage. Wir möchten die Great Oceans Road abfahren, schauen wohins uns verschlägt und dort wo’s uns gefällt, bleiben wir. Ich mag Yvona, Karls Freundin. Eine offene, herzliche Person. Thomas, Karls Wonneproppen hat mich gestern schon freudig empfangen, so bin ich mir sicher, dass erlebnisreiche und relaxte Tage vor uns stehen.

In Melbourne setzen wir Erci bei seiner Tante Marina und ihrem Mann ab. Unheimlich gastfreundliche Italiener. Natürlich dürfen wir nicht gleich wieder gehn und können und wollen es nicht ablehnen, kurz auf einen Kaffee zu bleiben. In der Küche brodelt auf dem Herd schon Fleisch in einem Topf fürs Abendessen. Erole zeigt mir den Garten und die Garage, die als Küche umfunktioniert wurde. Hier hängen italinische Schinken und Salamis. Alles selbst gemacht und soooo lecker. Gerne käme ich hier mal zu einem «Kochkurs» um mich in die Produktion von Salamis und Trockenfleisch einweisen zu lassen. Ercole zeigte mir gestern ein Video, dass er im Winter gemacht hatte, als die ganze Familie diese Köstlichkeiten zusammen herstellte. Marina serviert uns zum Kaffee leckere fritierte Teigtaschen, gefüllt mit einer Schokolade-Maroni-Mischung. Ich schmelze dahin, als ich reinbeisse. Karl brachte eine Flasche seines reinen Alkohols mit, dass die beiden zur Herstellung von Limoncello brauchen wollen. Natürlich bleibts nicht beim Kaffee und den Teigtaschen. Alsbald müssen wir noch vom selbstgemachten Limoncello probieren, danach wird selbstgemachte Salami mit knusprigem Brot gereicht. Leider ist mir der Name dieser Süditalienische Spezialität schon wieder entfallen. Es ist Brot, dass nach dem Back ausgekühlt wird und danach bei tiefer Temperatur weitergebacken wird, bis es durch und durch hart und knusprig ist. Zum Essen wird es dann kurz unter den Wasserhahn gehalten um es etwas aufzuweichen, mit Olivenöl beträufelt, gesalzen und mit Oregano bestreut und darüber werden Tomatenschnitzchen gestreut. So einfach und so unbeschreiblich gut. Marinas Mann öffnet dann natürlich noch seinen selbstgemachten Wein und es wird erzählt und erklärt, wie das alles hergestellt wird. Ich wähne mich im süden Italiens, auch wenn ich tausende von Kilometern davon entfernt in einer ganz anderen Welt bin. Einzig die Temperaturen draussen sind südialienisch heiss. Das Thermometer zeigt locker über 35 Grad an. Mein erster richtig heisser Tag, dieses Jahr in Australien. Der Wetterbereicht hat aber für die nächsten Tage merklich kühlere Temperaturen vorhergesagt.

Wir müssen uns schliesslich fast losreissen, damit wir zu viert wieder loskommen. Liegen doch nochmal gut eineinhalb Stunden Fahrt vor uns. Wir möchten noch bis nach Torquay hinunter an die Küste, wo die Great Oceans Road beginnt, haben noch keinen Campingplatz und möchten auch beizeiten dort sein, um bei Tageslicht alles installieren zu können. Es klappt alles prima und wir finden sogar auf dem grossen Campingplatz noch einen Spot. Kostet zwar stolze 82$, was für hiesige Verhältnisse extrem viel ist, entscheiden uns aber trotzdem, hier zu bleiben und morgen dann mal weiterzusehen, wie’s weitergeht. Auch wenn der Campingplatz riesig ist, ists schön ruhig und ich geniesse die relaxte Athmosphäre mit Karl und Yvona und Thomas, draussen vor dem Camper unter einem schattigen Baum zu sitzen und zu plaudern. Nach einem einfach Abendessen spazieren wir noch schnell vor zur Beach und Thomas und ich baden unsere dreckigen Füsse noch kurz im frischen Wasser. Inzwischen ists schon wieder viertel vor zwölf. Der Rest der Truppe hat sich bereits in den Camper zurückgezogen während ich noch auf meinem Campingstuhl sitze und meinen Bericht schreibe. Auch heute gilt: Bilder gibts erst später, es ist zu spät und auch für mich ist es höchste Zeit ins Bett zu gehn. Great Ocean Road: Wir kommen.

Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Die Bilder zu Tag 6 starten hier.